Österreichische Eisenbahner-Sportler schlugen sich hervorragend!

Donnerstag, 17. März 2011

Vom 23. bis 27. August 2010 fanden in Krakau die 14. USIC-Meisterschaften im Schiessen, auch Europameisterschaften des öffentlichen Verkehrs genannt, statt. Diese werden im Rhythmus der Olympischen Spiele alle vier Jahre abgehalten.

 

Auch der Dachverband der österreichischen Eisenbahnersportvereine entsandte zu dieser Veranstaltung ein Team, welches sich in Vorwettkämpfen qualifizierte. Aufgrund der zeitgleich stattfindenden Österreichischen Staatsmeisterschaften KK-Gewehr mußten wir leider auf einen Leistungsträger verzichten.

Das ÖES Team bestand aus 13 Personen, angeführt vom Delegationsleiter und Vizepräsidenten des ÖES, Ernst Sternad.

 

Selbst in Zeiten der EU ist der Waffentransport für Nichtinhaber eines EU-Feuerwaffenpasses nicht ganz einfach. So hatte ich im Vorfeld des Öfteren mit den Botschaften der Tschechischen Republik und Polen Kontakt. Mit der Einladung alleine ist die Waffeneinfuhr nach Polen nicht zulässig. Benötigt werden noch namentliche Einladungen mit Angabe der Waffen und Munition, bestätigt und gestempelt von der zuständigen Kommandantur. Die Einfuhrgenehmigungen, die ich dann abholen durfte waren auch noch kostenpflichtig mit € 60,--pro Bescheinigung. Jedenfalls war der leitende Sekretär aber sehr freundlich und hilfsbereit.

Für unsere gemeinsame Anreise wählten wir standesgemäß die Eisenbahn. Ein Großteil der Teilnehmer, die aus ganz Österreich kamen, vereinigte sich bereits in Wien. Die letzten beiden stiegen dann in Breclav (CZ) zu. Durch eine Verzögerung beim letztmaligen Umsteigen kamen wir mit Verspätung in Krakau an. Wir mussten uns dann erst wieder um den Transport ins Quartier kümmern, da der Shuttlebus natürlich nicht mehr vorhanden war.

 

Untergebracht waren alle Wettkämpfer in Studentenhotels. Die Lage war relativ zentral, die Häuser und Zimmer recht zweckmäßig eingerichtet und sauber. Leider war es nach der Zimmervergabe schon zu spät für ein Training, welches wir daher ausfallen lassen mussten.

 

Nach dem Abendessen nahm ich als Spartenbetreuer gemeinsam mit dem Delegationsleiter noch an der Technischen Sitzung statt. Diese verlief ein wenig turbulent und zeigte kleine organisatorische Schwächen des Veranstalters

 

Dienstag, dem 24. August, wurden nach dem Frühstück die Teilnehmer (doch noch rechtzeitig) zur Militärsportanlage „Wawel“ transportiert. Da auch hier die Organisation etwas desorientiert war, machten sich auch manche zu Fuß auf den nicht so weiten Weg.

Zunächst fand dort die Eröffnungszeremonie statt, welche aufgrund regnerischen Wetters leider unter die Tribüne verlegt werden musste. Insgesamt hatten sich Sportler aus 12 Nationen Europas und Indien versammelt. Nach Abschluss der offiziellen Ansprachen konnten die Erinnerungsfotos doch noch unter freiem Himmel gemacht werden.

Im Anschluss an diese feierliche Eröffnung wurden gleich die ersten Bewerbe mit den Luftwaffen ausgetragen.

 

Am Mittwoch, dem 25. August wurden die Wettkämpfe mit den Bewerben 50m Gewehr und 25m Pistole fortgesetzt.

 

Die teilnehmenden Sportschützen schlugen sich an beiden Tagen mehr als tapfer. Jeder Teilnehmer war sich seiner Aufgabe bewusst und ging voll motiviert und konzentriert an die Sache.

In den einzelnen Bewerben starteten:

Luftgewehr: Leeb Sigrid, Hofbauer Manfred, Jungbauer Leo

Luftpistole: Pohl Wolfgang, Zöchmeister Ernst, Hörmann Gerald

50m Gewehr: Bosak Gerhard, Gstrein Peter, Maurer Franz

25m Pistole: Ebner Ralph, Eckhart Gerhard, Eder Hans

 

Auch wenn es in den Einzelwertungen nicht für Spitzenleistungen reichte, so wurden doch gediegene Ergebnisse zumeist im vorderen Drittel abgeliefert. Unsere Top-Platzierung gelang unserer Newcomerin Sigrid Leeb mit dem 8. Platz im Luftgewehr.

 

Donnerstag, dem 26. August war der Vormittag zur freien Verfügung. Am Nachmittag stand dann eine Sightseeing-Tour durch Krakau auf dem Programm.

Der Weg führte uns zunächst in das Zentrum zum mittelalterlichen Marktplatz. Mit einer Fläche von 40.000 Quadratmetern hat der Platz riesige Ausmaße, wird aber von dem langgestreckten Renaissancebau der Tuchhallen unterbrochen und optisch in zwei Hälften geteilt. In deren Arkaden befindet sich auch heute noch ein fast orientalisch anmutender Basar.

Besichtigt wurde weiters die Marienkirche.  Mit ihren beiden ungleichen Türmen ist sie ein Wahrzeichen Krakaus. Im Innern befindet sich der größte gotische Altar Europas.

Weiter führte uns der Weg zum Wawel. Der 25 m über der Weichsel gelegene Schloßberg dominiert die Silhouette Krakaus. Der Wawel - Schloß und Burg zugleich - war seit dem 11. Jahrhundert Sitz der polnischen Könige. Krakau war mehrere Jahrhunderte lang die Hauptstadt Polens. Die Kathedrale gilt als nationales Heiligtum. Dort wurden die polnischen Könige gekrönt und auch begraben.

Die doch einigermaßen anstrengenden Tour ließen wir noch bei einem kühlen Getränk in einem gemütlichen Lokal ausklingen, bevor wir uns ins Quartier zum Frischmachen begaben.

Abends fand dann unweit unseres Hotels die Abschluss Zeremonie und das Festbankett mit Siegerehrung statt. Über unser Abschneiden waren wir hoch erfreut und zufrieden, konnten wir doch die erfolgsverwöhnten Kollegen der Schweiz hinter uns lassen.  Durch eine mannschaftlich beständig gute Leistung erzielte unser Team aus Österreich den hervorragenden 4. Platz in der Nationenwertung.

 

In festlich freundschaftlichem Rahmen wurden die Ehrenpreise und Urkunden überreicht, anschließend das Abendessen eingenommen und in lockerer Atmosphäre fröhlich gefeiert. Es blieb aus ausreichend Zeit, Erinnerungen auszutauschen und das eine oder andere Tänzchen zu wagen.

So wurde dann am Freitag zeitig in der Früh wieder die Heimreise angetreten. Diesmal brauchten wir nur einmal umsteigen und alles verlief planmäßig.

Zurück bleibt die Erinnerung an eine schöne Woche, spannende Bewerbe, eine Besuchens werte Stadt und einen beeindruckenden Teamgeist und Zusammenhalt von Sportfreunden und Kollegen. Die Mühen und der Aufwand haben sich wahrlich gelohnt.

 

Teilnehmerfoto v.l.n.r.:

 

   1. Reihe: Delegationsleiter Sternad, Zöchmeister, Leeb, Hofbauer, Eder, Bosak, Mannschaftsführer Hörmann

   2. Reihe: Eckhart, Gstrein, Maurer, Pohl, Jungbauer