Ableben Max Raub
Mit tiefer Trauer geben wir das Ableben unseres Gründungsmitglieds, vielfacher Medaillengewinner, langjährigem Trainer und Funktionär im OKV und ICF, sowie dem bis zum Schluß begeisterten Kanusportler Max Raub bekannt.
Nachruf:
Am Samstag, 9.11.2019 verstarb Max Raub im Alter von 93 Jahren. Als Kanurennsportler war Max Raub einer der größten österreichischen Sommersportler der Nachkriegszeit. Der gebürtige Wiener startete 1940 seine überaus erfolgreiche Sportkarriere. Diese setzte der gelernte Tischler, nachdem er 1943 zur Kriegsmarine eingezogen worden war, nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1946 fort. Beruflich begann er eine Beamtenlaufbahn bei den Österreichischen Bundesbahnen und gleichzeitig prägte er als Gründungsmitglied seines Kanuvereins Schwarz-Weiß Westbahn die österreichische Kanuszene. Die Olympischen Spiele 1948 konnte er trotz großartiger Leistungen nur als Zuseher verfolgen, aber bei den folgenden Spielen 1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne errang er mit seinem Partner Herbert Wiedermann zwei Mal Olympia-Bronze im Kajak Zweier. 1954 erkämpfte sich das Duo den Weltmeistertitel über 10.000m. Im Jahre 1950 war er Teil des damaligen weltschnellsten K4 über 1000m – das Boot siegte bei der damaligen Weltranglistenregatta in Duisburg. In seiner aktiven Laufbahn von 1946-1956 folgten weitere Silber- und Bronzemedaillen bei Welt- und Europameisterschaften sowie 27 Staatsmeistertitel. Nach seinem Rücktritt als Sportler wechselte er 1959 als Verbandstrainer und Rennsportdirektor in den Vorstand des Österreichischen Kanuverbands OKV, dem er bis 1986 angehörte. Als Trainer erreichte er mit seinen Sportlern ebenfalls Welt- und Europameistertitel. Seine akribische, technische Arbeit an Material und Trainingsmethodik führte dazu, dass Österreichs Kanuten in dieser Zeit in der Fachliteratur als Musterbeispiele angegeben wurden und diese Erkenntnisse noch immer die Basis für die aktuelle Technik bilden.
Max Raub war neben seiner Tätigkeit in Österreich seit 1966 Mitglied der Technischen Kommission im internationalen Kanuverband ICF. In dieser erarbeitete er federführend das weltweit noch angewandte Qualifikationssystem bei Kanuwettkämpfen. Er war Träger vieler nationaler und internationaler Ehrenzeichen, unter anderem des Goldenen Verdienstzeichens der Republik Österreich. Mit seinem Ableben verliert der österreichische Sommersport einen Zeit seines Lebens begeisterten Kanusportler, Funktionär und Unterstützer dieses Sports. Mit ihm ging der Letzte jener Generation, die richtungsweisend für den heutigen Kanusport war und immer noch ist.
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